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Das „Klimapuzzle“- Wir haben die Karten in der Hand!

Ein Erfahrungsbericht von Laurine Basler

Du möchtest die komplexen Zusammenhänge der Klimakrise verstehen, hast aber keine Zeit den gesamten Klimabericht des IPCC durch zuarbeiten? Du hast Lust dein Wissen spielerisch zu erweitern oder willst anderen dabei helfen? Warum probierst du dann nicht mal das Klimapuzzle aus? Egal ob online oder vor Ort – hier lernst du Zusammenhänge besser verstehen und es macht obendrein auch noch Spaß! Wir stellen euch das Klima-Puzzle hier vor:

Wie können wissenschaftliche Informationen didaktisch sinnvoll und pädagogisch wertvoll vermittelt werden, fragte sich Cédric Ringenbach und entwickelte unter dem Namen „La Fresque du Climat“ (deutsch: Klimapuzzle; englisch: climate fresk) eine Methode, die seither in über 50 Ländern dafür genutzt wird, Bewusstsein für die Klimakrise zu schaffen.

Um die Idee weiter zu verbreiten, gründete er 2018 den Verein „La Fresque du Climat“. Seitdem haben schon über 325.000 Menschen auf 35 verschiedenen Sprachen an diesen Workshop teilgenommen. Auch wir haben es ausprobiert und berichten euch von unseren Erfahrungen!

Doch wie funktioniert das "Klimapuzzle" überhaupt?

Das „Klimapuzzle“ ist ein partizipativer, interaktiver Workshop, der in einer Gruppe gespielt wird und durch das aktive Mitwirken jedes Spielteilnehmenden das Lernen fördert. Die Aufgabe aller Teilnehmenden besteht darin nach und nach 42 Informationskarten, die die verschiedenen Komponenten der Klimakrise veranschaulichen, auf dem Spielfeld zu platzieren und sie kausal miteinander zu verbinden. Die dargestellten Informationen basieren auf dem aktuellen IPCC-wissenschaftlichen Bericht und werden mit Grafiken und Bildern anschaulich und verständlich visualisiert. Weiterführende Informationen sind auf der Rückseite enthalten. Das Spiel kann außerdem auf das jeweilige Alter und den Wissensstand der Teilnehmenden angepasst werden. Ihr müsst also kein:e Klimaexpert:in sein, um hier mitzumachen! Wie so eine Infokarte aussehen kann, seht ihr hier:

Infobox:

Das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist ein zwischenstaatliches Gremium aus Wissenschaftler:innen, die regelmäßig den neusten Kenntnisstand zu globalen Klimaänderungen zusammenfassen und die Auswirkungen und Risiken der Klimakrise bewerten. Die Berichte dienen dabei als Grundlage der politischen Entscheidungstragenden und ebenfalls schlagen Optionen zur Anpassung Eindämmung der Klimakrise vor.

Erst kürzlich wurden zwei der drei Teilberichte aktualisiert veröffentlicht:

   -  Naturwissenschaftlichen Grundlagen: aktualisiert im August 2021

   -  Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit: aktualisiert am 28.02.2022

   -  Minderung des Klimawandels: wird für April 2022 erwartet

Wie läuft so ein Workshop eigentlich ab? – In drei Phasen durch das globale Klimageschehen

Die drei Stunden Spielzeit werden in folgende 3 Phasen eingeteilt:

Verstehen:
Keine Sorge, es wird nicht mit allen 42 Karten auf einen Schlag gepuzzelt! Die Infokarten sind in verschiedene Sets eingeteilt und werden schrittweise an die Teilnehmenden ausgeteilt. Angeleitet wird der Workshop von ausgebildeten Moderator:innen, die zwar jederzeit für Fragen zur Verfügung stehen, sich aber während den Einordnung der Karten im Hintergrund halten, um der Gruppe die Führung zu überlassen. Nach der Bearbeitung jedes Sets, werden die dargestellten Ursache-Wirkungsbeziehungen kurz wiederholt und die neu eingeordneten Komponente der Klimakrise begründet. So wächst euer Puzzle (und euer Wissen) Stück für Stück, bis sich am Ende ein Bild des großen Ganzen bildet.

Kreative Phase:
Nachdem alle Infokarten eingeordnet und die verknüpften Komponenten der Klimakrise miteinander verbunden sind, beginnt die Kreativphase. Nun darf die Collage mit Titel, Zeichnungen und zusätzlichen Bilder versehen werden. Dieser Visualisierungsschritt ist ein starkes Ausdrucksmittel für persönliche Assoziationen und Gefühle.

Denn zugegeben, auch unsere Stimmung war etwas gedrückt, als wir das Gesamtbild der frustrierenden Fakten und den offensichtlichen Auswirkungen der Klimakrise direkt vor uns hatten, da hilft eine Kreativphase als Ausgleich.

Reflexion:
Um diesen Gefühlen Raum zu geben und aus ihnen heraus ins Handeln zu kommen, besteht die letzte Phase des Klimapuzzles darin, gemeinsam zu diskutieren und zu reflektieren, um schließlich personelle und kollektive Lösungsmöglichkeiten zu sammeln. Was bei uns für Ideen zusammengetragen worden sind, seht ihr auf Bild 4. Dabei wird deutlich, dass die Klimakrise ein globales, systematisches Problem verkörpert und man auf allen Ebenen handeln muss, um sie zu bekämpfen, denn es hängt alles zusammen – wie ein Puzzle.

Unser Fazit:

Das Klimapuzzle schafft es Teambuilding mit Klimabildung zu verknüpfen und das in einem spielerischen, lockeren Lernumfeld.

In unseren Augen ist das Klimapuzzle eine tolle Methode, um das eigene Wissen über die Klimakrise zu erweitern, Bewusstsein für Klimawissenschaft zu verschaffen und Menschen für die Veränderung zu sensibilisieren!

Von uns eine klare Empfehlung, den Workshop einmal selbst mitzuerleben!

Du bist neugierig und möchtest gerne selbst an einem Klimapuzzle-Workshop teilnehmen? Dann kannst du dich entweder direkt an das Karlsruher Team unter klimapuzzle-aps@posteo.de wenden oder dich auf der Website von „Climate Fresk“ bei den offiziellen Terminen für geplante Workshops umschauen.

Am 29.03.2022 könnt ihr online im Rahmen der Frühlingstage der Nachhaltigkeit am KIT schon einige Teammitglieder antreffen: weitere Infos zur Veranstaltung findet ihr hier.

Links für weitere Informationen:

    - Interesse an mehr Informationen? Dann schaue dich auf der offiziellen Website des Vereins "Climate Fresk" um.

    - Es gibt sogar eine Weltkarten-Übersicht, bei der du einen Überblick bekommst wie viele Personen weltweit in welchen Ländern an einem
      Klimapuzzle-Workshop teilgenommen haben.

    - Du möchtest in den aktuellen IPCC-Bericht reinschauen, dann klicke hier.

    - Es gibt übrigens auch einen spannenden Sonderbericht des Weltklimarates über die Folgen einer globalen 1,5°C-Erderwärmung

 

Kontakt

Sarah Meyer-Soylu

sarah.meyer@kit.edu  |  +49 721 608-23993

 

Eva Wendeberg

eva.wendeberg@kit.edu  |  +49 721 608-24841

 

 

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