Kluger Kleiderkonsum

Das Experiment

Statt neue Kleidung zu kaufen, nutzt du ab jetzt Konsum-Alternativen, die von einem Secondhand-Kauf bis zum Tausch reichen können. Du fragst dich außerdem: „Was brauche ich wirklich?“ und hinterfragst damit die Anschaffung selbst. Kurz gesagt, hier gilt: „Weniger ist mehr!“

 

Was muss ich genau tun?

  • Setze dich mit deinem Kleiderkonsum auseinander.
  • Nutze Alternativen zum Konsum neuer Kleidung (z. B. Second-Hand-Kauf, Tauschen oder Reparieren).
  • Probier mal aus, wieviel Spaß es machen kann, etwas selbst zu reparieren!
  • Genieße es, vielleicht mehr Zeit und Platz für andere Dinge zu haben.

 


Die Dokumentation

Zuallererst meldest du dich hier zu dem Experiment an!

Damit wir dann die CO2-Einsparungen deines Experiments berechnen können, musst du dokumentieren, was du genau gemacht hast. Und das geht so:

 

Vor dem Experiment

  • Im ersten Schritt füllst du vorab einen kurzen Vorher-Fragebogen aus.
  • Du schätzt ab, wie viele Kleidungsstücke du pro Jahr durchschnittlich neu kaufst. Hierfür nutzt du folgende drei Kategorien:
  • 1) Hosen/Pullis/dicke Jacken (schwer)
  • 2) Dünne Jacken und Hosen/Röcke/Kleider (mittel)
  • 3) Shirts/Blusen/Hemden (leicht)
  • Falls dir die Abschätzung schwerfällt, kann dir der der deutsche Durchschnittswert (40-70 Kleidungsstücke pro Person und pro Jahr) Orientierung geben.
  • Deine Werte trägst du direkt auf unserer Online-Dokumentationsplattform ein.
  • Erfasse deinen persönlichen Vergleichswert möglichst neutral und lass dich nicht von der Idee des Selbstexperiments beeinflussen.

 

Während des Experiments (1 - 9 Monate)

  • Du trägst monatlich auf unserer Online-Dokumentationsplattform ein, wie viele Kleidungsstücke du dir neu gekauft hast. Ziel ist es natürlich, Neukäufe zu reduzieren oder Konsum-Alternativen zu nutzen.
  • Nutze beim Eintragen auch folgende drei Kategorien:
  • 1) Hosen/Pullis/dicke Jacken (schwer)
  • 2) Dünne Jacken und Hosen/Röcke/Kleider (mittel)
  • 3) Shirts/Blusen/Hemden (leicht).
  • Wenn du keine neuen Kleidungsstücke konsumiert hast, trägst du eine Null ein. Und wenn du doch, z. B. beim Schlussverkauf, schwach geworden bist, trägst du die Anzahl deiner gekauften Kleidungsstücke ein.

Nach dem Experiment

  • Und zum Schluss bitten wir dich diesen kurzen Nachher-Fragebogen zu beantworten, damit wir von deinen Erfahrungen mit dem Selbstexperiment für zukünftige Formate lernen können.

 


Der Hintergrund

Warum führt das Experiment zu weniger CO2-Emissionen und damit zu mehr Klimaschutz

Wir leben in einer facettenreichen Konsumgesellschaft, die uns Geschichten davon erzählt, was wir brauchen und wollen. Diese zu hinterfragen, darum geht es in diesem Experiment.


Dabei ist Konsum ein weiter Begriff, denn konsumieren kann man schließlich viel. Wir wollen uns hier auf den Bereich Kleidung konzentrieren. Du setzt dich also mit deinem Kleiderkonsum und dem Ursprung des Wunsches nach neuen Dingen auseinander.


Entweder brauchen wir wirklich etwas, weil das Alte kaputtgegangen ist oder aber wir wollen etwas haben, weil es uns gefällt. Und natürlich gibt es Dinge, die wir noch nicht besitzen, aber brauchen. Hier kannst du einen Blick auf die „Bedürfnispyramide des Kaufens“ werfen, die an die Maslowsche Bedürfnispyramide anknüpft: 1) Nutzen, was du hast; 2) Leihen; 3) Tauschen; 4) Gebraucht kaufen; 5) Selber machen; 6) Kaufen (am besten öko & fair) (1).


Statt ein Kleidungsstück neu zu kaufen, kannst du versuchen Kleider Secondhand zu bekommen. Auch das häufig in Vergessenheit geratene Reparieren kann für viele Dinge in Betracht gezogen werden. Und manchmal hat jemand genau das, was du gerade brauchst. All das sind tolle und dazu meist günstigere Optionen.


Mit jedem Kleidungsstück, das du nicht kaufst, sparst du die Ressourcen ein, die hinter dem Produkt stecken. Dabei hilfst du auch mit, klimaschädliche Emissionen zu verringern. Bei der Herstellung von Kleidung entstehen CO2-Emissionen z. B. durch den Anbau der Baumwolle, den Transport der Rohstoffe und Kleidung und den Einsatz von Maschinen. Im Jahr 2018 wurden in Deutschland insgesamt etwa 984.000 Tonnen Kohlendioxid bei der Produktion von Textilien, Bekleidung, Leder und Lederwaren ausgestoßen (2).


Auch mit den Konsum-Alternativen wie Secondhand, Tauschen oder Reparieren kannst du Ressourcen einsparen, da damit die Lebensdauer der Produkte verlängert wird, ganz einfach dadurch, dass Kleidungsstücke länger getragen und damit Neukäufe verhindert oder hinausgezögert werden. Ein weiterer Vorteil von gebrauchten Kleidungsstücken ist: Sie beinhalten weniger Chemikalien, da diese bereits größtenteils ausgewaschen wurden. Und du vermeidest mit jedem eingesparten Kleidungsstück schlechte Arbeitsbedingungen und unfaire Löhne in Niedriglohnregionen.


Trau dich, hier mit deiner Kaufentscheidung zu experimentieren. Frag dich vor dem Kauf von Dingen: Brauche ich das wirklich? Wie lange wird es mir gefallen? Wie lange werde ich es benutzen? Oder auch: Wieso will ich es überhaupt haben?

 

Infolinks

  • Henrietta Thompson: Mach neu aus alt. Kleidung und Accessoires. Welt retten, Geldsparen, Style haben.
  • Kirsten Brodde: Einfach anziehend: der Guide für alle, die Wegwerfmode satthaben:In 10 Schritten zum Öko-fairen Kleiderschrank.
  • Flohmärkte in Karlsruhe: Viva con Agua Nachtflohmarkt

Quellen

(1) https://www.whenateengoesgreen.com/how-to-buy-sustainable-in-6-steps-the-buyerarchy-of-needs/
(2) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/483388/umfrage/kohlenstoffdioxid-emissionen-bei-der-herstellung-von-textilien-bekleidung-leder-und-lederwaren-in-deutschland/

 


Kontakt

Sarah Meyer-Soylu

sarah.meyer@kit.edu  |  +49 721 608-23993

 

Eva Wendeberg

eva.wendeberg@kit.edu  |  +49 721 608-24841

 

 

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