Klimafreundlich reisen

Das Experiment

„Der Tourismus zerstört das, was er sucht, indem er es findet.“ (Enzensberger, 1979)


Das gilt im übertragenen Sinne leider auch für das Klima. Deshalb wird ab jetzt bei der Urlaubsplanung ans Klima gedacht! Auf Flugzeug und Kreuzfahrtschiff wird verzichtet, dein Urlaub findet näher am Heimatort statt und/oder du nutzt klimafreundlichere Verkehrsmittel.

 

Was muss ich genau tun?

  • Sei offen bei deiner Urlaubsplanung!
  • Lass dich auf neue Transportmittel (Bus, Bahn und Fahrrad) ein.
  • Erkunde Natur und Städte in der Region.
  • Dies bedeutet im Einzelfall sicherlich auch, bestimmte Reiseziele nicht auszuwählen oder aber eine längere Reisezeit in Kauf zu nehmen. Wenn doch eine Fernreise getätigt wird, gilt die Empfehlung, den Zeitraum auszudehnen und dafür weniger oft zu verreisen.
  • Auch für Dienstreisen wird, wo immer möglich, auf Flugzeug und Auto verzichtet oder aber mehr Menschen in einem Auto mitgenommen, was die CO2-Bilanz deutlich verbessert.
  • Verkehrsmittel der Wahl sind der ÖPNV, Zug, Fernbus und der PKW, wenn mehrere Personen an Bord sind.
  • Natürlich kannst du auch zu Fuß oder per Rad Urlaub machen und damit entspannt und mit viel Kontakt zu den Leuten vor Ort und der Natur, von A nach B kommen. Inspiration dafür gibt das Fahrtziel Natur (1).
  • Auch Urlaub zu Hause, entspannt auf dem Balkon, im Garten oder mit Ausflügen in die eigene Region sind eine Möglichkeit.

Die Dokumentation

Zuallererst meldest du dich hier zu dem Experiment an!
Damit wir die CO2-Einsparungen deines Experiments berechnen können, musst du dokumentieren, was du genau gemacht hast. Und das geht so:

  • Bevor du mit diesem Selbstexperiment startest, füllst du diesen kurzen Vorher-Fragebogen aus.
  • Teile uns über unsere Online-Dokumentationsplattform mit, welche Reiseziele du in den vergangenen zwei Jahren besucht hast und mit welchem Verkehrsmittel du gereist bist.
  • Teile uns außerdem mit, wie du dein Urlaubsverhalten im Rahmen des Experiments bewusst ein Mal verändert hast. Es geht um das Reiseziel (wie weit entfernt ist es?) und das Reiseverkehrsmittel (wie kommst du dorthin?).
  • Zu guter Letzt, kannst du uns in diesem kurzen Nachher-Fragebogen von deinen Erfahrungen mit dem Experiment berichten.

Der Hintergrund

Warum führt das Experiment zu weniger CO2-Emissionen und damit zu mehr Klimaschutz?
Der Verkehrssektor war im Jahr 2016 für mehr als 18% der Treibhausgasemissionen Deutschlands verantwortlich (2). Rund fünf Prozent aller klimaschädlichen Emissionen weltweit entstehen allein durch den Tourismus, das sind mehr als eine Milliarde Tonnen (3). Davon entfallen 40% auf Flugreisen, 32% auf den Autoverkehr und 21 % auf die Unterkünfte. Neben den CO2-Emissionen durch den Reiseverkehr gibt es aber auch weitere erhebliche Umweltbelastungen, z.B. durch den hohen Verbrauch von Wasser, Flächen und Gütern sowie das Abfallaufkommen durch die Touristen (4). Ein Beispiel: Eine Familie aus Deutschland verursachte für eine siebentägige Fernreise rund 21 Tonnen CO2-Emissionen (siehe Abbildung). Bei der Berechnung wurde angenommen, dass der Frankfurter Flughafen der Startpunkt und Johannesburg, Südafrika, das Reiseziel waren. Außerdem wurden Ausflüge mit einem Mietwagen vor Ort eingeplant. Im Vergleich verursachte eine Inlandsreise mit dem Auto von Köln nach Schleswig- Holstein inkl. Fahrrad- und Autoausflügen am Urlaubsort nur 820 kg  CO2, also nur ein zwanzigstel davon (5). Die Abbildung zeigt die großen Unterschiede von einem Urlaub in Deutschland oder Europa zu einer Kreuzfahrt im Mittelmeer oder einer Fernreise nach Südafrika.

Um CO2 zu sparen werden in diesem Experiment zwei Möglichkeiten betrachtet: Nah- statt Fernreisen und klimafreundlichere Verkehrsmittel auch für längere Wege. Auf Flugreisen und Kreuzfahrten wird verzichtet. Außerdem kannst du dir überlegen, die dennoch verursachten CO2-Emissionen zu kompensieren. Z.B. kann man dies über www.atmosfair.de oder vor Ort in Karlsruhe über den Karlsruher Klimafonds tun. Wer auf andere Art die Umwelt entlasten möchte, kann auch Tauschplattformen für seine Unterkunft nutzen. In Deutschland gibt es speziell für Radurlauber das Dachgeberverzeichnis oder international Couchsurfing.

 

Infolinks

Quellen

(1) www.fahrtziel-natur.de/natur/view/index.shtml

(2) www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/treibhausgas-emissionen/emissionsquellen#textpart-2
(3) www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/garten-freizeit/urlaubsreisen#hintergrund
(4) www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/garten-freizeit/urlaubsreisen#hintergrund
(5) de.statista.com/statistik/daten/studie/1085349/umfrage/hoehe-der-treibhausgas-emissionen-einer-deutschen-familie-nach-urlaubsart/


Kontakt

Sarah Meyer-Soylu

sarah.meyer@kit.edu  |  +49 721 608-23993

 

Eva Wendeberg

eva.wendeberg@kit.edu  |  +49 721 608-24841

 

 

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