Versicherungswechsel

Das Experiment

Was an Versicherungen nicht nachhaltig sein könnte, leuchtet nicht sofort ein. Aber das Geld, das wir alle an Versicherungen bezahlen, wird von diesen natürlich genutzt und investiert, denn sie wollen weiteres Geld verdienen. Konventionelle Versicherungen investieren dieses Kapital zumeist in Projekte, die weder umweltfreundlich noch ethisch korrekt sind, wie beispielsweise Kohlekraft oder Atomwaffen. Aber es geht auch anders: Dieses Geld kann ebenso in Solaranlagen fließen oder in Projekte von gesellschaftlicher Relevanz. Doch nicht nur diesen Punkt können Versicherungen nachhaltiger gestalten. Ebenso können sie selbst nachhaltiger arbeiten oder besondere Leistungen anbieten, die ökologisch sinnvolles Handeln fördern.


Was muss ich genau tun

  • Informiere dich über deine Versicherungen und ihre Leistungen.
  • Schau dir Alternativen und deren Leistungen an. Was tut die Versicherung mit deinem Geld, welche Maßnahmen trifft sie selbst für Ihre Mitarbeitenden etc., wie transparent informiert die Versicherung über ihr Tun?
  • Entscheide dich, ob ein anderer Anbieter für dich in Frage kommt. Lautet die Antwort ja, dann setze dein Vorhaben in die Tat um.

Die Dokumentation

Zuallererst meldest du dich hier zu dem Experiment an!

Damit wir die CO2-Einsparungen deines Experiments berechnen können, musst du dokumentieren,was du genau gemacht hast.

Und das geht so:

  • Bevor du loslegst, füllst du einen kurzen Vorher-Fragebogen aus.
  • Teile uns mit, bei welchen Versicherungen du bisher Kunde warst (Name der Versicherung,Tarif, ev. Versicherungssumme (bei Hausrat)) und wohin du gewechselt bist (Name der Versicherung, Tarif). Dies geht ganz einfach über unser Online-Dokumentationstool.
  • Zum Schluss, bitten wir dich noch über diesen Nachher-Fragebogen deine Erfahrungen mit dem Selbstexperiment mit uns  zu teilen.

Der Hintergrund

Warum führt das Experiment zu weniger CO2-Emissionen und damit zu mehr Klimaschutz?


Überall, wo wir unser Geld an Unternehmen geben, nutzen diese es. Damit kann Nachhaltigkeit gefördert werden oder in Kohle- und Atomkraft oder Rüstung u. ä. fließen. Leider gibt es bislang kein übergreifendes Label, das uns Orientierung gibt, welche Versicherungen es versuchen besser zu machen. Die BKK Provita konnte zum Beispiel ihren CO2-Fußabdruck von 2016 bis 2018 um 88 t CO2 senken (1).


Folgende Kriterien, eine Versicherung zu beurteilen gibt es aber bereits:


1. Die Versicherung legt das Geld anders an. Dabei werden über Negativkriterien bestimmte Investments ausgeschlossen, zum Beispiel in Kinderarbeit, Rüstung oder Gentechnik. Positiv ausgedrückt verpflichten sich die Versicherungen, das Geld in grüne Fonds und Projekte (oft im Bereich Erneuerbarer Energien, aber auch ökologische Landwirtschaft oder soziale Projekte) anzulegen (2).
2. Die Versicherung selbst ist umweltfreundlicher, weil sie Ökostrom nutzt, ein ökologisches Firmengebäude nutzt, auf ÖPNV setzt oder auch verbleibende CO2- Emissionen kompensiert.
3. Die Versicherung bietet ihren Kunden nachhaltige Leistungen an, z.B. erstattet sie Mehrkosten für besonderes energieeffizientes Haushaltsgerät im Schadensfall (3).

 

Der Markt für nachhaltige Versicherungen wächst und es kommen immer wieder neue Versicherungen hinzu. Eine Gewähr für unsere Auswahl können wir nicht geben, glauben aber, dass auch ein Schritt in die richtige Richtung besser ist, als konventionelle Versicherungen weitermachen zu lassen wie bisher.


Deshalb hier noch eine Liste von zumindest „nachhaltigeren“ Versicherungen, die ihr euch anschauen könnt:


Krankenversicherungen
1. BKK24 (gesetzliche nachhaltige Krankenkasse, Umweltzertifizierung nach DIN ISO 14001), www.bkk24.de/kontakt/nachhaltigkeit.html
2. BKK ProVita (gesetzliche nachhaltige Krankenkasse, erste gemeinwohl-zertifizierte Krankenkasse, Bezeichnung als „erste klimaneutrale Krankenkasse“ (regelmäßige Messung des CO2-Fußabdruckes, Ausgleich von Emissionen usw.)
bkk-provita.de/werte/unser-gesundheitsverstaendnis-planetary-health/verantwortung/
3. Securvita BKK (gesetzliche nachhaltige und private Krankenkasse, www.securvita.de

 

Weitere Versicherungen
1. Barmenia Hausratversicherung „Mehrwert“ nachhaltige-beratung.de/wp-content/uploads/2018/03/Flyer-Mehrwert-Hausrat-NEU.pdf
2. Pangaea Life (bietet Hausratsversicherungen, Haftpflichtversicherungen, Kfz-Versicherung) Anreicherung der Versicherungsangebote mit nachhaltigen Kriterien, www.pangaea-life.de/nachhaltigkeit/unser-verstaendnis
3. Greensurance bietet nachhaltige Hausrat- und Haftpflichtversicherungen an: www.gruenversichern.de/
4. Mit Einschränkungen empfohlen: Die Waldenburger Versicherung, da sie zur Würth-Gruppe gehört, die mit Rüstungsexporten in Verbindung gebracht wird. Die Waldenburger selbst befindet sich in der Umstellung zu einer nachhaltigen Versicherung und bietet z.B. Hausrat- und Haftpflichtversicherungen an.
www.waldenburger.com/de/waldenburger_versicherung/nachhaltigkeit/nachhaltiger_versicherungsschutz_fuer_kunden.php

 

Infolinks

 

Quellen

(1) bkk-provita.de/wp-content/uploads/2020/10/Gemeinwohlbilanz1819_BKK-ProVita_komprimiert.pdf

(2) utopia.de/ratgeber/nachhaltige-versicherung-gruene-rente-krankenkasse/
(3) Die Rede ist von der „Mehrwert-Versicherung“ der Barmenia, nachhaltige-beratung.de/wp-content/uploads/2018/03/Flyer-Mehrwert-Hausrat-NEU.pdf


Kontakt

Sarah Meyer-Soylu

sarah.meyer@kit.edu  |  +49 721 608-23993

 

Eva Wendeberg

eva.wendeberg@kit.edu  |  +49 721 608-24841

 

 

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